Besichtigung der „größten Baustelle“ Europas

Ein EU-Projekt das verbindet: Auf einer Gesamtlänge von 64 Kilometern entsteht derzeit die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt.

Mitglieder der Industriellenvereinigung Tirol besichtigten im März die Baustelle Wolf in Steinach am Brenner und machten sich ein Bild über den Baufortschritt. Pfons-Brenner ist das größte Baulos auf österreichischem Projektgebiet des Brenner Basistunnels (BBT).

Europäische Dimension
Der Brenner Basistunnel ist Teil eines Transeuropäischen Netzes, des TEN-Korridors SCAN-MED. Dieser verläuft von Skandinavien bis ans Mittelmeer in einer Länge von 9.400 Schienenkilometern. Dabei werden Ballungsräume entlang der Stecke mit Häfen am Mittelmeer und in Skandinavien verbunden.

BBT Tunnelsystem
Der BBT umfasst als Tunnelsystem insgesamt 230 Kilometer. Davon wurden bereits mehr als die Hälfte ausgebrochen. Es ist geplant, dass der Güterverkehr mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde und der Personenverkehr mit 250 Kilometern pro Stunde den Tunnel passieren werden. Die Zugfahrt von Innsbruck nach Franzensfeste in Südtirol würde sich dadurch – nach Inbetriebnahme des Tunnels – von 80 auf 25 Minuten verkürzen. Bei der Besichtigung des Bauloses waren die IV-Mitglieder vom Know-how der Ingenieursarbeiten beeindruckt. Bis zur Ortsbrust konnten die Sprengungen und Ausbohrarbeiten beobachtet werden.

Vollbetrieb ab 2028
Die technische Fertigstellung des BBT ist für 2027 geplant. Nach einjährigem Probebetrieb soll 2028 der Tunnel in Betrieb gehen. Der BBT wird hauptsächlich dem Güterverkehr dienen und damit die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ermöglichen. Die prognostizierten Gesamtkosten – inkl. Inflationsanpassung – belaufen sich auf 8,4 Mrd. EUR, die bis zu 50 % von der EU finanziert werden sollen.

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